PLAKETTEN UND VIGNETTEN IN DEN VERSCHIEDENEN LÄNDERN
Jedes Urlaubsland handhabt seine Gebühren für die Nutzung von Autobahnen oder Straßen im eigenen Land selbst. Plant man auf seiner Reise durch mehrere Länder zu fahren, kann man hier schnell den Überblick verlieren, welche Vignetten oder Plaketten in welchem Land nötig sind. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, haben wir die Regeln in den wichtigsten Urlaubsländern zusammengefasst.
Deutschland:
In mehreren deutschen Städten wurden sogenannte Umweltzonen eingerichtet, um die Luftbelastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid zu verringern. Umweltzonen werden mit Verkehrszeichen gekennzeichnet, woraus durch das Zusatzschild ersichtlich ist, welche Plakette in die Umweltzone fahren darf. Es wird unterschieden in:
Grüne Umweltplakette
Gelbe Umweltplakette
Rote Umweltplakette
Die Farbe der Plakette gibt Aufschluss darüber, wie hoch der Partikelausstoß des Fahrzeugs ist. In die Umweltzone dürfen dann nur die Fahrzeuge mit der entsprechend gekennzeichneten Plakette einfahren. Bei Einfahrt in das deutsche Staatsgebiet allein ist noch keine Plakette erforderlich, lediglich, wenn Umweltzonen befahren werden sollen.
Hier finden Sie die Umweltzonen in Deutschland
Ausgabestellen für die Umweltplaketten sind die Zulassungsbehörden oder die zuständigen Stellen zur Durchführung von Abgasuntersuchungen (Kraftfahrzeugwerkstätten, Tankstellen mit Werkstätten, Dekra, TÜV). Hier kann auch vorab eine Plakette bestellt werden. Wichtig sind hierfür die Fahrzeugpapiere.
Frankreich:
Auch in Frankreich gibt es in vielen Städten Umweltzonen. Auch hier darf nur mit einer Umweltplakette (Crit'Air-Vignette ) gefahren werden. Die Plakette ist überall in Frankreich einheitlich gültig. Eine deutsche Umweltplakette ist in Frankreich nicht ausreichend – ebenso auch andersherum.
Die Crit'Air-Vignette erhalten auf Antrag folgende Fahrzeuge:
- Pkw (erstmalig nach dem 31.12.1996 zum Straßenverkehr zugelassen)
- Motorräder, Trikes und leichte Quads (erstmalige Zulassung ab dem 1.6.2000)
- leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (nach dem 30.9.1997 erstmals zugelassen)
- Lkw und Busse (erstmalige Zulassung ab dem 1.10.2001)
Älteren Fahrzeugen wird keine Umweltplakette zugeteilt. Sie dürfen in französischen Umweltzonen nicht fahren, sofern nicht eine lokal geltende Ausnahmeregelung greift.
Wie sieht es nun aber mit Wohnmobilen aus? Bei einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 Tonnen, werden diese wie PKW gewertet, darüber gilt die Bestimmung wie für LKW.
Erworben werden kann die Plakette online über das französische Umweltministerium. Die Kosten liegen hierfür zwischen 3,77 € und 4,67 € - je nachdem, ob das Fahrzeug in Frankreich zugelassen ist oder nicht. Die Umweltplakette selbst ist in sechs unterschiedliche Kategorien unterteilt, die durch unterschiedliche Plakettenfarben kenntlich gemacht sind. Welche Crit'Air-Vignette nötig ist, hängt von Ihrem Fahrzeugtyp, der Euro-Schadstoff-Norm und dem Datum der erstmaligen Zulassung zum Straßenverkehr ab.
Da auch weiterhin mit neuen Umweltzonen und der Verschärfung bestehender Regelungen zu rechnen ist, sollten sich Frankreichreisende unmittelbar vor Reiseantritt unbedingt über die Lage in den betreffenden Regionen informieren und rechtzeitig eine Crit'Air-Vignette erwerben.
Die Autobahnmaut in Frankreich berechnet sich nach der gefahrenen Strecke und ist an den Mautstationen fällig. Eine Vignette benötigen Sie nicht. Bestimmte Tunnel und Brücken sind ebenfalls gebührenpflichtig.
Die Berechnung der Höhe der Maut für Wohnmobile hängt von deren Höhe ab. Meist findet nur eine Höhenmessung statt, so dass Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, aber unter 3 Meter Höhe ebenfalls geringere Kosten haben. Weitere Infos zur Maut in Frankreich finden Sie hier:
Italien:
Die meisten Autobahnen in Italien sind gebührenpflichtig. Eine Vignette ist nicht erforderlich. Die Maut wird, wie in Frankreich, den gefahrenen Kilometern nach an den Mautstationen berechnet. Wohnmobile werden hier nach der Achsenzahl unterschiedlich eingeteilt.
Eine Umweltplakette gibt es in Italien nicht. In den Städten Bologna, Mailand und Palermo können einzelne City-Maut Gebühren anfallen, wenn Sie hier in verkehrsbeschränkte Zonen der Innenstadt einfahren möchten. Hier haben Fahrzeuge mit schlechteren Abgasnormen keine Berechtigung zur Einfahrt.
Österreich:
Beim Befahren der österreichischen Autobahn fallen Mautgebühren an (bis auf wenige Ausnahmen). Hierzu ist eine Klebe- oder digitale Vignette notwendig. Bestimmte Passstraßen oder Tunnel kosten zudem extra. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen können mit der Vignette fahren, Fahrzeuge über 3,5 Tonnen benötigen eine sogenannte GO-Box. Hier wird die Maut dann fahrleistungsabhängig berechnet.
Im Dezember 2023 hat sich die Gewichtsregelung in Österreich verändert. Lesen Sie hier alles Wissenswerte dazu:
Änderung der Maut in Österreich
Die GO-Box ist an verschiedenen Verkaufsstellen an allen Hauptzufahrtsstraßen nach Österreich erhältlich und kann mit einem Guthaben zwischen 75 und 500 € aufgeladen werden. Außerdem kann die GO-Box auch vorab bestellt werden. Je nach Emissionsklasse und Achsenanzahl zahlt das Fahrzeug dann pro Kilometer unterschiedlich.
Schweiz:
In der Schweiz benötigt jedes Fahrzeug bis 3,5 Tonnen eine Jahresvignette, um auf Schweizer Autobahnen fahren zu dürfen. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen bei der Einreise eine Schwerverkehrsabgabe beim Zoll zahlen. Eine Vignette zusätzlich ist nicht nötig. Diese Schwerverkehrsabgabe ist nicht auf die Autobahn beschränkt. Sie ist generell für das Befahren aller Straßen in der Schweiz und den Aufenthalt im Land erhoben, auch wenn das Fahrzeug nur auf dem Campingplatz steht.
Der Kauf der Jahresvignette ist an Grenzstationen oder an Verkaufsstellen des ADAC möglich, ebenso kann die Vignette auch online erworben werden.
Die Schwerverkehrsabgabe kann ebenfalls vorab online bezahlt werden oder ist an den Grenzübergängen zu bezahlen. Eine Übersicht zu den Kosten finden Sie hier:
Niederlande:
In den Niederlanden wird lediglich für zwei Tunnel eine Maut erhoben. Sie können hier ohne Plakette oder Vignette die Autobahn benutzen.
Dänemark:
Möchten Sie in Dänemark auf der Autobahn fahren, brauchen Sie auch keine Maut zu bezahlen. Lediglich die Brücke über den Storebælt und die Brücken-Tunnel-Kombination über den Øresund ziehen Kosten nach sich.
