AUSZEIT IN GRAUBÜNDEN
Mit dem Wohnmobil zu den Quellen des Rheins
Unser Kunde Ulli war zusammen mit seiner Familie in der Schweiz unterwegs. In seinem ausführlichen Reisebericht schildert er uns nicht nur seine Route, sondern gibt auch wichtige Tipps rund um das Reisen als Familie und warum sich ein Carthago dafür hervorragend eignet.
Das Auffahrtswochenende (Christi Himmelfahrt) verbringen wir traditionell mit reduzierter Besatzung auf Tour. Das bedeutet: Unsere beiden Töchter, zum Zeitpunkt dieser Reise sechs und acht Jahre alt, und ich, ihr Papa. Mama ist mit ihrer Wandergruppe unterwegs – also machen wir uns allein mit unserem Carthago chic c-line I 4.9 LE auf den Weg. Doch keine Sorge, wir sind ein eingespieltes Team! Diesmal nehmen meine Töchter abwechselnd den Beifahrersitz ein und helfen beim Navigieren durch die engen Gassen der Bündner Bergdörfer.
Und um es gleich vorwegzunehmen: Niemand muss sich davor scheuen, mit seinem Wohnmobil abseits der großen Transitstraßen durch die Alpen zu fahren. Das Gespann aus Sprinter-Triebkopf und AL-KO-Hinterachse sorgt für eine Spurtreue und Wendigkeit, die unseren Carthago deutlich kleiner wirken lassen, als er ist.
Unser Ziel an diesem Wochenende sind die beiden Quellflüsse des Rheins – Vorderrhein und Hinterrhein – im Schweizer Kanton Graubünden. Der Leser möge uns verzeihen, dass wir hier zwei Auffahrtswochenenden (2023 und 2024) zusammenfassen.

Technik-Tipp: Unterwegs mit dem Carthago chic c-line I 4.9 LE
Wer mit einem größeren Wohnmobil durch die Alpen fährt, stellt sich oft die Frage: Wie wendig ist mein Fahrzeug in engen Straßen oder beim Rangieren auf schwierigen Stellplätzen?
Unser Carthago chic c-line I 4.9 LE basiert auf einem Mercedes Sprinter-Triebkopf mit Automatik und AL-KO-Hinterachse – eine Kombination, die sich gerade in bergigem Terrain als ideal erweist.
🔹 Spurtreue & Wendigkeit: Trotz seiner Größe fährt sich unser Wohnmobil überraschend agil. Das Gespann aus Sprinter-Fahrgestell und AL-KO-Hinterachse sorgt für eine präzise Straßenlage, selbst in engen Gassen oder Serpentinen.
🔹 Wandlerautomatik mit Drehmomentverstärkung:
Ein besonderer Vorteil der Mercedes-Wandlerautomatik ist die sanfte Kraftübertragung – gerade im Vergleich zu automatisierten Schaltgetrieben oder Doppelkupplungsgetrieben, die in solchen Situationen oft unruhig arbeiten.
✅ Kein Kupplungsverschleiß beim Anfahren – ideal für häufige Stop-and-Go-Manöver oder Rangieren
✅ Sanftes, präzises Rangieren – selbst auf steilen und rutschigen Untergründen
✅ Drehmomentverstärkung: Beim Anfahren wird das Motordrehmoment durch den Wandler kurzfristig verstärkt, wodurch das Fahrzeug kraftvoll, aber ruckfrei aus dem Stand heraus beschleunigt. Gerade am Berg oder auf unbefestigtem Untergrund ist das ein großer Vorteil, weil man nicht mit schleifender Kupplung arbeiten muss.
🔹 Rangieren mit Unterstützung: Unsere Töchter haben sich als perfekte Einweiser bewährt! Ein guter Tipp für alle Wohnmobilfahrer: Nutzt eure Mitreisenden als „Bodenpersonal“, um beim Einparken den besten Überblick zu behalten.
📌 Fazit: Auch größere Wohnmobile sind für alpine Routen bestens geeignet – mit der richtigen Technik, etwas Geduld und einem eingespielten Team an Bord steht dem Abenteuer nichts im Weg! 🚐⛰️
Station 1: Thusis und die Viamala-Schlucht
Unsere erste Übernachtung führt uns auf den TCS Campingplatz Thusis, nahe der legendären Viamala-Schlucht, die der Hinterrhein in den Fels gegraben hat. Für Reisende auf dem Weg nach Süden, die die Gotthardroute meiden und über die A13/San Bernardino ausweichen, ist Thusis ein idealer Zwischenstopp. Der Campingplatz liegt nahe der Autobahn, aber noch vor der kurvenreichen Bergstrecke Richtung Tessin.
Eingebettet zwischen hohen Nadelbäumen und mit gemulchten Stellplätzen kommt hier ein Hauch von Skandinavien-Gefühl auf. Wie gewohnt bietet der TCS eine hohe Qualität mit gepflegten Sanitäranlagen und einem kleinen Selbstbedienungsrestaurant mit Terrasse. Für die ganz Eiligen gibt es vor der Schranke Stop-and-Go-Plätze für Durchreisende, die nur ein paar Stunden schlafen wollen. Wir empfehlen jedoch, sich Zeit zu nehmen und mindestens eine Nacht hier zu verbringen.


Unser Stellplatz liegt direkt am Spielplatz – zur Freude der Kinder. Nach einem entspannten Abend geht es am nächsten Morgen los zur Viamala-Schlucht. Vom Campingplatz laufen wir zum Bahnhof Thusis, von wo aus uns der Postbus in ca. fünf Minuten zum Besucherzentrum bringt (Tipp: Die Gästekarte des Campingplatzes mitnehmen – es gibt spürbaren Rabatt auf den Eintritt!).
Die Viamala-Schlucht beeindruckt mit steilen, teils überhängenden Felswänden und tief eingeschnittenen Wasserläufen. Über zahlreiche gut gesicherte Treppen geht es hinab – der Abstieg ist auch für Kinder gut machbar, eine gewisse Grundfitness ist aber nötig, da es später wieder bergauf geht.


Ursprünglich wollten wir entlang des Veia Traversina über die Traversiner Hängebrücke zurück nach Thusis wandern. Doch dieser Weg kann gerade bei Feuchtigkeit rutschig und anspruchsvoll werden, weshalb er nur für größere, trittsichere Kinder empfohlen wird. Daher entscheiden wir uns für eine alternative Route: Wir nehmen den Bus eine Station weiter bis zur Abzweigung Rongellen und wandern von dort aus sicher zum Traversiner Steg. Diese beeindruckende (treppenförmige!) Hängebrücke in über 70 Metern Höhe ist ein echtes Highlight und überspannt ein wildes Tobel.
Zurück in Thusis wartet auf alle Mountainbike-Fans noch ein weiteres Highlight: das Trailcenter Thusis mit acht verschiedenen Strecken für unterschiedliche Schwierigkeitslevel. Der Eintritt ist kostenlos – eine perfekte Gelegenheit, die Fahrtechnik zu verbessern!
Station 2: Flims und die Rheinschlucht
Wir verlassen Thusis und folgen dem Hinterrhein bis zu dessen Zusammenfluss mit dem Vorderrhein bei Reichenau. Von dort aus wechseln wir auf die Hauptstraße 19 und fahren entlang des Vorderrheins westwärts bis nach Flims.
Hier steuern wir erneut einen TCS-Campingplatz an, der erst kürzlich übernommen wurde. Die Sauberkeit und Freundlichkeit des Teams entsprechen bereits dem gewohnten TCS-Standard, doch der Platz ist noch von seiner früheren Dauercamper-Zeit geprägt. Touristenplätze sind eher rar – insbesondere im oberen Bereich nahe der Rezeption. Es gibt noch einen zweiten Bereich weiter unten am Sportzentrum, der jedoch eher wie eine temporäre Erweiterung wirkt.
Nach dem Einparken, bei dem meine Töchter mich routiniert einweisen, erkunden wir am nächsten Morgen die Gegend. Unser erstes Ziel: der türkisfarbene Caumasee. Während wir ihn über einen gut ausgebauten Wanderweg erreichen, kann man alternativ mit einem kleinen Schrägaufzug von Flims-Waldhaus hinunterfahren. Der See ist nicht nur wunderschön, sondern auch ein beliebter Badesee – leider ist das Restaurant gerade in Renovierung, aber für ein Eis reicht der Kiosk.


Von dort aus wandern wir weiter zur Aussichtsplattform „Il Spir“, die einen spektakulären Blick in die Rheinschlucht (auch „Swiss Grand Canyon“ genannt) bietet.


Zurück auf dem Campingplatz wartet eine weitere Attraktion: der Hochseilpark Flims, der mit zahlreichen Parcours für fast alle Altersklassen und einer Seilbahn über den unteren Teil des Platzes ein echtes Abenteuer bietet.
Station 3: Disentis – Natur pur und Rhein-Goldsucher
Unsere Reise entlang der beiden Rheinquellen führt uns weiter nach Disentis. Der TCS-Campingplatz Disentis liegt in einer malerischen Talsenke direkt am Flussbett des Vorderrheins. Wer nach einer echten Auszeit sucht, ist hier genau richtig.
Die Auswahl an Stellplätzen ist riesig: von leicht zugänglichen Wiesenplätzen bis hin zu verwinkelten Parzellen unter Bäumen an kleinen Seen. Ein besonderes Highlight ist der große Naturbadesee mit Wasserspielplatz, der perfekt für Kinder ist.


Wer Lust auf eine Wanderung hat, kann die längste Hängebrücke Graubündens hoch über der Rheinschlucht erkunden oder mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn über den Oberalppass fahren. Dort steht übrigens der wohl einzige Leuchtturm der Alpen, ein Replikat des niederländischen Leuchtturms an der Rheinmündung.


Oder man lässt es ruhig angehen und beobachtet die zahlreichen Hobby-Goldsucher, die hier im Rhein auf der Suche nach kleinen Schätzen ihr Glück versuchen.
Fazit
Unsere kleine Rundreise entlang der beiden Rheinquellen endet hier. Graubünden hat uns mit seiner atemberaubenden Natur, beeindruckenden Schluchten und familienfreundlichen Aktivitäten begeistert. Diese Reise war für uns die perfekte Mischung aus Abenteuer, Erholung und Entdeckungen.
Ob als eigenständiges Reiseziel oder als entspannte Etappe auf dem Weg in den Süden – Graubünden ist immer eine Reise wert!